Mobilitätskonzept - die Mobilität der Zukunft in Herford
Das Mobilitätskonzept der Stadt Herford beinhaltet verschiedene Bereiche der Mobilität der Zukunft. Unter anderem sollen Potenziale und neue Möglichkeiten zur Stärkung des Fuß- und Radverkehrs und des ÖPNVs als aktive Mobilitätsformen des Umweltverbundes aufgezeigt werden. Daneben gilt es, unterstützende Maßnahmen für eine nachhaltige Mobilität, z. B. Sharing-Angebote aufzuzeigen, um die multimodale Mobilität (mehrere Verkehrsmittel) zu stärken und besonders die sogenannte „letzte Meile“ attraktiver zu gestalten. Als erstes Konzept seiner Art in der Hansestadt Herford nimmt das Mobilitätskonzept eine langfristige, gesamtstädtische und verkehrsmittelübergreifende Ebene ein. Es beinhaltet eine abgestimmte Entwicklungsrichtung und Grundlage für alle Planungen und Aktivitäten der Stadt Herford im Bereich Verkehr und Mobilität für die kommenden 10-15 Jahre.
Zentrales Ziel dieses Mobilitätskonzeptes ist es daher neue Mobilitätsangebote bereitzustellen, diese räumlich miteinander zu vernetzen und im Sinne von Mobility as a Service den Zugang zu unterschiedlichen Angeboten zu vereinfachen.
Das gesamte Mobilitätskonzept finden Sie hier.
Mobilität in Herford 2050 - eine Vision
Wie könnte Herford 2050 aussehen? Die Stadt bietet inzwischen vielfältige Mobilitätsoptionen und eine gerechtere Verteilung der verfügbaren Flächen auf die verschiedenen Mobilitätsformen. Auch der Straßenraum wurde neu aufgeteilt.
• Durch eine weiter verstärkte Zusammenarbeit in der Regiopole Bielefeld und den Bau des Radschnellweges konnten die Verkehrsbelastungen durch Pendler:innen deutlich reduziert werden. Dennoch bleibt Herford als Kreisstadt für alle Menschen aus dem Umland ein attraktives Ziel und auch sie können von diesem Wandel profitieren. Durch eine verstärkte Schienenanbindung, einen steigenden Anteil an Home Office und weitere Neuerungen des „New-Work“ hat der einpendelnde Kfz-Verkehr deutlich abgenommen. Mitfahrgelegenheiten werden über eine in der Region verfügbare App sehr viel stärker genutzt. Park+Ride-Anlagen im Umland fangen darüber hinaus den einpendelnden Stadtumlandverkehr an Verknüpfungspunkten mit wichtigen ÖV-Achsen ab. Neue ÖPNV-Angebote im Stadtumlandverkehr bieten für Einpendelnde einen ähnlich hohen Komfortstandard wie das eigene Auto. Für Personen, die dennoch mit dem Auto nach Herford hereinfahren möchten, ist dies möglich. Im Stadtgebiet wird dazu auf zentrale, kostenpflichtige Parkangebote geleitet. Damit nimmt der Parksuchverkehr deutlich ab. Einkaufspendler kommen sehr gerne nach Herford, weil die Stadt mit allen Verkehrsmitteln gut zu erreichen ist und eine hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität bietet,
• Der Kfz-Verkehr hat sich auch innerhalb Herfords deutlich reduziert; aber wer will oder darauf angewiesen ist, kann weiterhin mit dem Auto fahren. Tatsächlich hat sich der Anteil des Autoverkehrs an den alltäglichen Wegen der Herforder Bürgerinnen und Bürger auf 30 % reduziert.
• Vielerorts, wo früher Autos fuhren und parkten, sind Orte zum Flanieren und Verweilen entstanden. Private Autos werden kaum noch gebraucht. Mit Bus, Bahn, Fahrrad und zu Fuß kommen die Menschen schneller und komfortabler an ihr Ziel.
• Immer mehr Radfahrer:innen genießen die Fahrt auf breiten und sicheren Radwegen kreuz und quer durch die Stadt. Besondere „Gamechanger“ waren in dieser Hinsicht die großflächige Einführung von Fahrradstraßen und -zonen im Nebennetz, die Umsetzung des Radschnellweges sowie der Bau attraktiver Radverkehrsachsen in und zwischen den Stadtteilen.
• Auch für Fußgänger:innen ist deutlich mehr Platz in der Stadt vorhanden. Es macht Spaß, ist gesund und komfortabel vor allem kurze Wege im Quartier oder in der Innenstadt zu Fuß zu erledigen. Dies ist aufgrund der umfassenden Barrierefreiheit allen Personengruppen möglich.
• Mobilität in Herford ist daher sozial ausgerichtet, barrierefrei und schließt niemanden aus.
• Mobilstationen erleichtern überall in der Stadt das Umsteigen vom öffentlichen Verkehr auf vielfältige Shared-Mobility-Angebote und sind Ausgangspunkte für multi- und intermodale Mobilität.
• Parkraummanagement ist als zentrales Steuerungsinstrument in der Herforder Innenstadt etabliert. Dabei geht es sowohl um die Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl als auch um das Ziel, im öffentlichen Raum Platz effizienter und stadtverträglicher zu nutzen als nur für das Abstellen von Fahrzeugen. Auch außerhalb der Innenstadt hat sich der Umgang mit dem ruhenden Verkehr durch ordnende Maßnahmen und sukzessive Kontrollen verändert. Mittlerweile sind aufgrund eines veränderten Bewusstseins der Menschen kaum noch Parkverstöße zu verzeichnen.
• Herford hat E-Autos insbesondere in der Zeit des Markthochlaufs weiter begünstigt und den Umstieg damit erleichtert. Ein dichtes Netz an E-Ladestationen hat den Verzicht auf Verbrennermotoren leicht gemacht.
• Herfords Straßen sind sicher und es gibt keine tödlichen Verkehrsunfälle mehr, was dafür sorgt, dass sich auch Kinder gerne auf den Straßen bewegen und auf bzw. an diesen spielen.
• Eine moderne und intelligente Verkehrssteuerung sorgt für stetig fließenden Verkehr.
• Die Digitalisierung und moderne Technologien ermöglichen automatisiertes und vernetztes Fahren in Fahrzeugen, die überwiegend gemeinsam genutzt werden.
• Auch der gewerbliche Verkehr und der Lieferverkehr kommen zügig durch die Stadt: umwelt- und klimaschonend. Ihnen steht nun durch den Umstieg der Bevölkerung von vermeidbaren Autofahrten auf attraktivere flächensparsame Angebote mehr Fläche zur Verfügung.
• Die Stadtteile, auch die Außenstadtteile, sind so gestaltet, dass kein eigenes Auto mehr notwendig ist. Die Bewohner:innen erreichen vieles bequem in ihrem Umfeld von 15-Minuten und haben Zugang zu nachhaltigen Mobilitäts- oder Shared-Mobility-Angeboten. Flexible On-Demand-RidePooling-Angebote bieten überall dort, wo keine Haltestelle in der Nähe ist, bequemen Anschluss an die Stadt oder den Nachbarstadtteil.
• Und nicht zuletzt: Herford erreicht seine Klimaschutzziele, die Straßen und Plätze sind deutlich grüner geworden und die Luft ist reiner.
Das Zielsystem der Stadt Herford
Das Zielsystem stellt das zentrale Bindeglied von der aktuellen Situation in Herford zum Maßnahmenkonzept und dessen späterer Umsetzung dar. Beim Zielsystem fungieren ein übergeordnetes Leitziel und ein darunter angeordnetes System aus Ober- und Unterzielen als Orientierungsrahmen und Bewertungsmaßstab. Auf Grundlage des Zielsystems soll auch die begleitende Evaluation der Maßnahmen in den nächsten Jahren erfolgen. Zentrale Leitlinie und damit übergeordnete Zielstellung des Herforder Zielsystems ist das Leitziel „Lebenswerte Stadt Herford – flexibel vernetzt und für alle erreichbar“.